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09.10.2014 11:19

Behandlung eines Ebola-Patienten im Klinikum St. Georg

Höchste Hygienestandards und Schutzmaßnahmen auf der Sonderisolierstation

Isolierstation im Klinikum St. Georg in Leipzig, geleitet von Dr. med. Thomas Grünewald

Die Isolierstation der Klinik für Infektiologie, Tropenmedizin und Nephrologie im St. Georg, Leipzig

Leipzig. Das Klinikum St. Georg hat heute einen an Ebolafieber erkrankten Patienten aus Liberia aufgenommen. Der Erkrankte arbeitet dort für die Vereinten Nationen. „Der Mann wird auf der Sonderisolierstation der Klinik für Infektiologie, Tropenmedizin und Nephrologie unter strengen Sicherheitsvorkehrungen behandelt“, erklärt Dr. Iris Minde, Geschäftsführerin des Klinikums St. Georg. „Für andere Patienten, Angehörige, Besucher und die Öffentlichkeit besteht keine Ansteckungsgefahr. Es werden maximale Hygienemaßnahmen nach modernsten Standards durchgeführt.“

Die Sonderisolierstation besteht aus speziellen Unterdruckzimmern, die luftdicht abgeschottet und nur über mehrere Schleusen erreichbar sind. Zusätzlich haben die Türen Magnetverriegelungen und lassen sich nicht gleichzeitig öffnen. Weder Luft noch Abwasser gelangen ungefiltert nach außen und alle Arbeitsmaterialien werden nach Gebrauch vollständig dekontaminiert. „Unsere Ärzte und Pflegekräfte sind bestens vorbereitet. Das Arbeiten in der Sonderisolierstation mit dem Schleusensystem wird regelmäßig trainiert und kontinuierlich finden Hygieneschulungen statt, um Patienten mit hochansteckenden Krankheiten unter Quarantäne optimal versorgen zu können“, betont Dr. Thomas Grünewald, Oberarzt der Klinik für Infektiologie, Tropenmedizin und Nephrologie am Klinikum St. Georg. „Der Ebola-Patient wird in unserem Haus rund um die Uhr jeweils von einem Arzt und einer Pflegekraft in Schutzanzug betreut.“

Bei der medizinischen Versorgung setzen die Spezialisten für Infektionskrankheiten vorrangig auf die Behandlung von Komplikationen, die Stabilisierung der Vitalfunktionen und die supportive (unterstützende) Therapie. „Derzeit gibt es kein zugelassenes Medikament gegen das Virus. Dem Behandlungszentrum stehen allerdings experimentelle, d.h. noch nicht zugelassene Medikamente zur Verfügung, die in ersten Untersuchungen eine Wirksamkeit gegen das Ebola-Virus zeigen“, sagt Prof. Dr. Bernhard Ruf, Leiter der Klinik für Infektiologie, Tropenmedizin und Nephrologie. „Diese sind zwar noch nicht zugelassen, ihr Einsatz ist in dieser speziellen Situation aber ärztlich und ethisch gerechtfertigt.“ Die Aufnahme des Patienten erfolgte in enger Abstimmung mit den regionalen Behörden, dem Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes und weiteren Bundesbehörden.

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