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03.09.2024 11:42

Brachytherapie am Klinikum St. Georg: 1.000 Behandlung

Besondere Form der Strahlentherapie für krebskranke Patienten

Im Klinikum St. Georg wurde die 1000. Brachytherapie durchgeführt. Krebskranke Patientinnen und Patienten profitieren von der besonderen Bestrahlungsmethode, bei der der Tumor von innen oder im direkten Kontakt bestrahlt wird. Im Vergleich zur weitläufig verbreiteten äußeren Bestrahlung wirkt die Brachytherapie somit gezielter und ist schonender für umliegende Organe.

Dr. André Liebmann, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie sagt: „Ich freue mich, dass wir diese Methode mittlerweile so gut etabliert haben und viele Patienten behandeln können. Dieses Verfahren ergänzt hervorragend unsere Möglichkeiten zur gezielten Krebstherapie. Häufig wird es in Kombination mit einer „normalen Bestrahlung“ von außen am Linearbeschleuniger kombiniert, oder auch alleinig eingesetzt“.

Insbesondere älteren oder multimorbiden Patienten, bei denen eine operative Tumorentfernung aufgrund des Gesundheitszustandes nicht möglich ist, kann diese Therapie bei ausgewählten Krebsarten Hoffnung bringen. Auch Lebertumore, welche aufgrund ihrer Größe oder Lage bisher nicht behandelbar waren, werden nun einer Therapie zugänglich. Die Brachytherapie zeigt unter anderem bei Krebserkrankungen der Gebärmutter, Brust, Haut, Prostata, Speiseröhrenkrebs und bestimmte Lebertumoren sowie Darmausgangskrebs große Erfolge.

Brachy (griechisch für kurz/nahe) beschreibt eine besondere Strahlentherapieform, bei welcher der Krebs von innen heraus (interstitiell) oder in direktem Kontakt (Kontakttherapie) über speziell gelegte Applikatoren bzw. Katheter bestrahlt wird. Dies ermöglicht die Applikation von hohen Bestrahlungsdosen im tumortragenden Gewebe, welche entscheidend für den Erfolg der Krebsbehandlung sind. Möglich wird dies durch die besondere Form der Energieabgabe, welche erlaubt, dass umliegende normale Körpergewebe besser zu schonen. Hierzu wird eine winzige Bestrahlungsquelle aus Iridium 192, welche gerade einmal 3,5 x 0,9 mm misst, computergesteuert von einem Afterloader (Afterloading = „nachladen“) in Millimeterschritten im zu bestrahlenden Areal bewegt und danach wieder entfernt.

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