Doppelschlag für Kardiologie am Klinikum St. Georg: Chest Pain Unit und „Herzinsuffizienz-Schwerpunktklinik“ rezertifiziert
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. bestätigt erneut hohe Behandlungsqualität
Die Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin am Klinikum St. Georg wurde in den wichtigen Bereichen „Chest Pain Unit“ und „Herzinsuffizienz-Schwerpunktklinik“ rezertifiziert. In einem umfangreichen Audit hat die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK) die hohe Behandlungsqualität erneut bestätigt. „Mit dieser erfolgreichen Rezertifizierung zeichnet die DGK die kompetente Diagnostik und Therapieeinleitung bei Krankheitsbildern, in deren Zentrum das Symptom Brustschmerz steht, in unserer Klinik aus. Gemeinsam mit den DGK-Zertifizierungen als Herzinsuffizienz-Schwerpunktklinik und als Weiterbildungsstätte Kardiale MRT bietet unsere Klinik eine hohe medizinische Versorgungsqualität“, betont PD Dr. med. Norbert Klein, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin. Geschäftsführerin Dr. Iris Minde ergänzt: „Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kardiologie, die auch in der schweren Coronazeit eine umfassende und kompetente Versorgung der Patienten sichergestellt haben, die mit den beiden Rezertifizierungen nun honoriert wird. Diesen Qualitätsvorsprung sehen wir als Verpflichtung und werden ihn zum Wohle der Patienten kontinuierlich ausbauen“.
Chest Pain Unit seit 2012 kontinuierlich ausgezeichnet
Die Chest Pain Unit der Kardiologie des Klinikums St. Georg ist damit bereits seit der Erstzertifizierung im Jahr 2012 Teil der für das gesamte Bundesgebiet flächendeckend angestrebten, nachgewiesen kompetenten Versorgung kardialer Akutereignisse. Durch die Etablierung solcher spezialisierter Stationen konnte die Prognose von Patienten mit Brustschmerz und Herzinfarkt erheblich verbessert werden.
„Die Anforderungen für eine erfolgreiche Zertifizierung wurden in den letzten fünf Jahren nochmals durch die DGK präzisiert. Besonders in der derzeitigen Pandemielage ist die zügige und fachgerechte Versorgung von Herzpatienten essentiell“, betont Chefarzt Dr. Klein vor dem Hintergrund der anhaltenden SARS-CoV-2-Pandemie.
Zu den Prüfkriterien gehören unter anderem die räumlichen und apparativen Voraussetzungen der CPU und die enge Kooperation mit der Intensivstation sowie den rund um die Uhr funktionsbereiten Herzkatheterlaboren. Stellt sich ein Patient selbstständig oder rettungsdienstlich begleitet in der Brustschmerzeinheit vor, so beginnt das Team der CPU umgehend und standardisiert eine Differentialdiagnostik des kardialen und nichtkardialen Brustschmerzes unter Beachtung nationaler und internationaler aktualisierter Therapie- und Behandlungsalgorithmen. Für diese Aufgabe wird das ärztliche und pflegerische Personal regelmäßig fachlich geschult, die Chest Pain Unit ist mit einer hochwertigen apparativen Ausstattung bestens ausgerüstet. An die unverzüglich erfolgte Diagnostik schließt sich unmittelbar eine entsprechende Therapieeinleitung an. „Diese Zeitersparnis ist gerade beim Krankheitsbild des Akuten Koronarsyndroms (ACS) von prognostisch entscheidender Bedeutung“, so der leitende Oberarzt Dr. Oliver Spies.
Durch die fachkompetente medizinische Versorgung in der Chest Pain Unit können im Falle eines Ausschlusses schwerwiegender Ursachen der Beschwerden andererseits auch langwierige Hospitalisierungen vermieden und von der Sorge um ihren Gesundheitszustand befreite Patienten rasch nach Hause entlassen werden. Damit beachtet das Konzept der CPU durch eine streng indizierte Diagnostik neben der Patientenzufriedenheit auch ökonomische Aspekte und die verfügbaren Ressourcen können für die kranken Patienten optimal eingesetzt werden.
Einzige Schwerpunktklinik in Sachsen mit Zertifizierung zur Behandlung von Herzschwäche
Seit vielen Jahren verfügt die Klinik für Kardiologie über eine hohe Expertise und Kompetenz in der Versorgung von Patienten mit Herzschwäche. Mit der erfolgreichen Rezertifizierung für die nächsten fünf Jahre zählt das Klinikum St. Georg zu den wenigen Kliniken bundesweit, die sich durch eine zertifizierte Heart Failure Unit (HFU) auszeichnen und zur qualitätsgesicherten, integrierten Versorgungsstruktur für Herzinsuffizienzpatienten beiträgt. Im Dezember 2018 erstmals als Herzinsuffizienz-Schwerpunktklinik nach den Kriterien der DGK zertifiziert, war die Klinik eine der ersten nicht-universitären Kliniken Deutschlands mit dieser Zertifizierung und ist weiterhin die einzige Klinik Sachsens mit der Zertifizierung HFU-Schwerpunktklinik.
Die Besonderheit der Klinik liegt in einer optimalen Vernetzung von Intensivmedizin, Intermediate Care Einheit und Normalstation, die in der Hand der Klinik für Kardiologie und Intensivmedizin die optimale Versorgung für Patienten aller Stadien der Herzschwäche bietet. „Darüber hinaus bieten wir ein weit über das Niveau einer Schwerpunktklinik hinausgehendes Leistungsportfolio sowohl im Bereich Diagnostik als auch im Bereich interventioneller Therapie und Elektrophysiologie an“, betont Oberarzt Dr. Thomas Schraft, Internistischer Intensivmediziner und Leiter der HFU.
Die Diagnose "Herzinsuffizienz" stellt seit einigen Jahren in Deutschland den häufigsten Grund für eine Krankenhauseinweisung und vollstationären Krankenhausaufenthalt dar. Die weiter wachsende Zahl an Herzinsuffizienzpatienten in Deutschland und weltweit ist der demographischen Entwicklung geschuldet, die zu immer mehr vorwiegend älteren und multimorbiden Patienten führt. Andererseits führt auch die erfolgreiche kardiologische Therapie schwerer akuter Herzerkrankungen dazu, dass mehr Patienten überleben können, die dann im Verlauf eine chronische Herzinsuffizienz entwickeln. Ihre Versorgung wird durch Komorbiditäten und Komplikationen erschwert, die der interdisziplinären Behandlung bedürfen. Die Versorgung der Patienten mit Herzschwäche wird am Klinikum St. Georg durch eine Herzinsuffizienzambulanz sowie telemedizinische Nachsorgen durch ein speziell ausgebildetes Team ergänzt.