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19.04.2017 08:41

Hunderte Luftballons im Kampf gegen angeborene Immundefekte

ImmunDefectCentrum Leipzig am Klinikum St. Georg beteiligt sich an weltweiter Primäre Immundefekte Woche

Mit einer farbenfrohen Aktion macht das ImmunDefectCentrum Leipzig des Klinikums St. Georg am 24. April auf die seltene Erkrankung einer angeborenen Abwehrschwäche aufmerksam. Um 14 Uhr werden am kommenden Montag unmittelbar neben der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin (Haus 9) gemeinsam mit Immundefekt-Familien und weiteren Kindern hunderte Helium-Luftballons gen Himmel geschickt. Jedem Ballon hängt eine Postkarte an, die den Finder über das seltene Krankheitsbild informiert. Das Leipziger Spezialzentrum beteiligt sich damit an einer weltweiten Aktion im Rahmen der internationalen Immundefekt-Woche, die von der Jeffrey Modell Foundation (JMF) organisiert wird.

"Rund 100.000 Menschen in Deutschland leiden an einer angeborenen Abwehrschwäche die mit einer hohen Infektionsanfälligkeit einhergeht, darunter auch viele Kinder. Aufgrund der unspezifischen Symptome wird diese Krankheit jedoch häufig nicht erkannt. Mit der weltweiten Aktion am 24. April wollen wir die Menschen für diese schwere Krankheit sensibilisieren und primäre Immundefekte stärker in das Bewusstsein aller rücken. Wir hoffen deswegen, dass die Luftballons weit über die Stadtgrenzen hinaus getragen werden", erklärt Chefarzt Professor Dr. Michael Borte, Leiter des ImmunDefectCentrums Leipzig (IDCL), das 2009 gegründet wurde.

Als eines von nur acht Zentren europaweit hat sich das IDCL auf die Diagnose und Therapie von Immundefekten spezialisiert und betreut Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit primären Immundefekten aus ganz Deutschland. Hier werden über 300 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit angeborenen Immundefekten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Nord-Bayern und Brandenburg betreut. Parallel zur Behandlung hat es sich die Einrichtung zum Ziel gemacht, über angeborene Immundefekte aufzuklären, ihre vielfältigen Ursachen zu erforschen und besonders die frühzeitige Diagnostik und Therapie zu verbessern. Die Mediziner arbeiten dabei eng mit der Deutschen Selbsthilfe für angeborene Immundefekte (DSAI) zusammen.

Hintergrund:

Die internationale Immundefekt-Woche vom 24. bis 30. April 2017 wird von der Jeffrey Modell Foundation (JMF) organisiert und von vielen Immundefektzentren weltweit unterstützt. Gegründet wurde die Jeffrey Modell Stiftung von dem US-amerikanischen Ehepaar Vicky und Fred Modell, nachdem in den 1980er Jahren ihr Sohn Jeffrey, der an einem unheilbaren Immundefekt litt, im Alter von 15 Jahren verstarb. Ziel der gemeinnützigen Organisation ist es, Spendengelder einzuwerben, um damit Immundefektzentren weltweit finanziell zu unterstützen, die Diagnostik und Erforschung dieser Krankheitsbilder voran zu treiben und damit das Krankheitsbild stärker ins Bewusstsein von Bevölkerung, Medizinern und Wissenschaftlern zu rücken.

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