Klinikum St. Georg plant seine bislang größte Umgestaltung
Rund 100 Mio. Euro Investitionssumme für eine modernere Infrastruktur
Es ist das größte Umbauvorhaben in der über 800-jährigen Geschichte des Klinikums St. Georg in Leipzig. Mit einer Investitionssumme von rund 100 Millionen Euro sollen auf dem Klinikgelände u.a. ein neues Ambulanzgebäude sowie ein neues Bettenhaus entstehen. Ebenso ist die Errichtung zweier neuer Parkhäuser vorgesehen. Das gesamte Investitionsprogramm gliedert sich in mehrere Abschnitte auf. Die Fertigstellung aller geplanten Um- und Neubauten ist für das Jahr 2027 angesetzt. Die europaweite Ausschreibung der Planungen erfolgt in diesen Tagen.
"Das wird das größte Bauvorhaben in der 800-jährigen Geschichte des Klinikums", sagt Geschäftsführerin Dr. Iris Minde. Auf dem Weg zu einer modernen, zeitgemäßen Infrastruktur des Klinikareals sei die erste Hürde bereits genommen. "Der Neubau unseres Internistischen Zentralgebäudes wurde in die Krankenhausinvestitionsplanung des Landes aufgenommen", erklärt die Klinikumschefin erfreut. Dies sei ein großer Schritt für Leipzig, jedoch werde die letzte Entscheidung über die staatliche Förderung erst mit dem Beschluss des Landtags über den Doppelhaushalt 2019/20 fallen. Im Zuge dessen rechnet das Klinikum St. Georg mit einer Zuwendung von 68 Millionen Euro.
Derzeit sind die Bettenhäuser des Klinikums über das gesamte, 25 ha große Klinikgelände verteilt, was die betrieblichen Abläufe in vielerlei Hinsicht erschwert. Um den Krankenhausbetrieb sowohl für die Patienten als auch für das Personal komfortabler gestalten zu können, soll das neue, fünfstöckige Bettenhaus mit einer Kapazität für 400 Patienten auf dem heutigen Gelände der Ambulanz errichtet werden und direkt an das Haus 20, in dem sich u.a. Notaufnahme, Unfallchirurgie und Schwerbrandverletztenzentrum befinden, anschließen. Der Großteil der derzeitigen Bettenhäuser wird leergezogen und für eine soziale Nachnutzung, beispielsweise Betreutes Wohnen, freigemacht.
In einem früheren Bauabschnitt, der bereits im kommenden Jahr beginnen soll, wird das neue Ambulanzgebäude an der Delitzscher Straße errichtet, um das Areal für das neue Bettenhaus frei zu machen. Die dafür auflaufenden Kosten in Höhe von elf Millionen Euro will das Klinikum aus eigenen Mitteln stemmen, ebenso die Finanzierung der zwei neuen Parkhäuser, die das bisherige, provisorische Parkdeck ablösen sollen.
Nicht nur baulich will man den in den letzten Jahren stetig gestiegenen Patientenzahlen begegnen. Da in immer kürzerer Zeit immer mehr Patienten behandelt werden, hat das Klinikum St. Georg am 01. März ein Belegungsmanagement eingeführt, das die Bettenvergabe zentral steuert. Weitere Neuerungen kündigen sich für das laufende Jahr u.a. in Form eines neuen Computertomografen, zwei zusätzlichen Kreißsälen und dem Ausbau des W-LAN-Netzes an. So soll sich die positive Bilanz, die Geschäftsführerin Dr. Iris Minde für das Jahr 2017 zieht, auch in diesem Jahr fortsetzen.