Osteoporose frühzeitig erkennen und bekämpfen
Klinikum St. Georg bietet umfassende Therapie
Schätzungsweise leiden in Deutschland rund sechs Millionen Menschen an der
Knochenstoffwechselerkrankung, im Volksmund auch Knochenschwund genannt, die
mit einem erhöhten Knochenbruchrisiko einhergeht. Die tatsächliche Zahl der
Betroffenen könnte jedoch weitaus höher sein, denn Osteoporose ist eine
Erkrankung, die schleichend und ohne Symptome fortschreitet. „Die Knochendichte
erreicht ihr Maximum zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr, danach baut sie
sukzessive ab. Generell kann man bei Frauen ab 70 und Männern ab 80 Jahren
allein altersbedingt von einem erhöhten Osteoporoserisiko ausgehen. Bestimmte
Faktoren erhöhen das Risiko jedoch zusätzlich“, erklärt Dr. Jürgen Krug, Chefarzt der
Abteilung Diabetologie und Endokrinologie am Klinikum St. Georg. Mangelnde
körperliche Bewegung, eine unausgewogene Ernährung, Vitamin-D-Mangel,
Rauchen oder auch Grunderkrankungen wie Rheuma führen deutlich schneller zu
einem Knochenabbau.
Die Verminderung der Knochendichte ist ein natürlicher Prozess, der im Regelfall mit
dem fortschreitenden Alter einhergeht. Ist der vermehrte Abbau von Knochengewebe
sehr stark, spricht man von Osteoporose – eine Krankheit, die bisher vor allem
Menschen ab 60 Jahren und älter betrifft. Häufig ist ein Knochenbruch jedoch das
erste sichtbare Symptom, doch dann ist die Krankheit bereits im fortgeschrittenen
Stadium. „Die häufigsten osteoporotisch bedingten Knochenbrüche sind allerdings
Wirbelkörperbrüche, die in der Regel nicht als dramatisches Unfallereignis
wahrgenommen werden, sondern sich schleichend entwickeln und durch Schmerzen,
Körpergrößenminderung und Rundrückenbildung auffallen“, erklärt der vom
Dachverband Osteologie zertifizierte Osteologe Krug.
Dabei ist die Diagnostik einfach – eine sogenannte Knochendichtemessung bringt
schnell Gewissheit. Jedoch wird diese meist erst im konkreten Verdachtsfall, sprich
nach einem Knochenbruch, durchgeführt. Ob nun frühzeitig oder im späteren
Krankheitsverlauf, das Klinikum St. Georg bietet alle Verfahren der
Osteoporosetherapie an: von Empfehlungen zum körperlichen Training und
Ernährungsberatung über medikamentöse Osteoporosetherapie mit Tabletten,
Spritzen und Infusionen bis hin zur operativen Behandlung. „Wenn alle konservativen
Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind, greifen wir auf verschiedene
Operationsverfahren zurück. Dazu gehört auch die Wiederaufrichtung von
Wirbelkörpern und die Stabilisierung durch Knochenzement“, betont Spezialist Dr.Jürgen Krug.Diese speziellen Maßnahmen sind allerdings nur innerhalb weniger Wochen nach einem Wirbelkörperbruch sinnvoll.
Hunderte Osteoporose-Patienten werden jährlich an dem Leipziger Klinikum behandelt – Tendenz steigend. „Schon jetzt gilt Osteoporose als Volkskrankheit. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist ein weiterer Anstieg zu erwarten“, so Krug. Der Experte appelliert deshalb, dem Knochenabbau frühzeitig und aktiv entgegenzuwirken: „Regelmäßige körperliche Belastung ist enorm wichtig, am besten an der frischen Luft, um eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung zu gewährleisten. Auch Calcium ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Knochenabbau, ebenso wie eine ausgewogene und gesunde Ernährung.“ Nach heutigen Erkenntnissen ist Osteoporose nicht heilbar. Die Behandlung der Krankheit zielt demnach immer darauf ab, den weiteren Abbau von Knochenmasse zu verhindern und das Krankheitsbild damit zu verbessern. Die medikamentöse Behandlung erfolgt ambulant und über eine Dauer von mehreren Jahren. Die Nachsorge wird über den Klinikstandort in Grünau, das Robert-Koch-Klinikum, realisiert.
Übrigens: Patienten, die sich unsicher sind, ob sie von Osteoporose betroffen sind, können dies in einer speziellen Osteoporose-Sprechstunde am Robert-Koch-Klinikum in Grünau abklären lassen.
Osteoporose-Sprechstunde
Dienstag und Donnerstag, 13 bis 16 Uhr
Eine telefonische Terminvereinbarung ist erforderlich (0341 – 4231623)
Risikofaktoren für Osteoporose:
Bewegungsmangel
Calciummangel
Vitamin-D-Mangel
Starkes Untergewicht
Starkes Übergewicht
Rauchen
Übermäßiger Alkoholkonsum
Rheumatische Erkrankungen
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Diabetes mellitus Typ 1 und 2
Laktoseintoleranz
Diverse Medikamente (Kortison, Heparin, Cyclosporin etc.)