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01.07.2014 12:44

Premiere am Klinikum St. Georg: Erstmals Brust nur aus Eigengewebe rekonstruiert

Chefarzt der Klinik für Plastische und Handchirurgie des Klinikums St. Georg in Leipzig: PD Dr. med. habil Adrian Dragu

Am Brustzentrum des Klinikums St. Georg wurde erstmals eine Brust ausschließlich aus körpereigenem Gewebe rekonstruiert. Mit dem erfolgreichen Eingriff feiert das interdisziplinäre Zentrum nicht nur eine Premiere, sondern erweitert somit auch sein operatives Spektrum. Diese Tatsache freut insbesondere auch den Leiter und Gründer des interdisziplinären Brustzentrums, Prof. Dr. med. habil. Uwe Köhler.

Die betroffene Patientin verlor vor einigen Jahren aufgrund eines bösartigen Brustkrebses ihre rechte Brust und wünschte nun einen Wiederaufbau durch Eigengewebe, ohne Silikonimplantat. „Innerhalb einer rund sechsstündigen mikrochirurgischen Operation wurde Eigengewebe vom Bauch der Patientin an die Stelle der fehlenden Brust verpflanzt und anschließend zu einer neuen Brust geformt. Die Rekonstruktion ohne Silikonimplantat hat den großen Vorteil, dass kein Fremdkörper in den Körper eingebracht wird und somit auch sogenannte Kapselfibrosen verhindert werden“, erklärt der Operateur Priv.-Doz. Dr. med. habil. Adrian Dragu, Chefarzt der Klinik für Plastische und Handchirurgie mit Schwerbrandverletztenzentrum. „Der Patientin geht es sehr gut, sie wurde bereits aus der Klinik entlassen. Die Nachsorge erfolgt über einen Monat in einer wöchentlichen ambulanten Untersuchung. Nach sechs Monaten führen wir außerdem noch einmal eine große Abschlussuntersuchung durch“, ergänzt der Chirurg.

Mit der autologen Brustwiederherstellung reiht sich das Brustzentrum des Klinikums St. Georg in einen Kreis renommierter Zentren ein, denn dieses Verfahren bleibt ausschließlich hoch spezialisierten Brustzentren vorbehalten, die eine mikrochirurgische Expertise vorweisen können. Zu den Standardoperationen am Brustzentrum zählen außerdem die Rekonstruktion mittels Rückenmuskel (Latissimus) und Silikonimplantat oder selbstverständlich, wenn onkologisch möglich, die leitliniengerechte brusterhaltende Therapie.

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