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26.05.2016 15:02

Prostatakrebs zielgenau orten

Neues Verfahren: 3D-Fusionsbiopsie | Enge Zusammenarbeit von Urologie und Radiologie

Professor Schäfer (l.) und Privatdozent Dr. Hamza arbeiten bei der neuen Biopsie-Methode Hand in Hand.

Professor Schäfer (l.) und Privatdozent Dr. Hamza arbeiten bei der neuen Biopsie-Methode Hand in Hand.

Mit 64.000 Neuerkrankungen jährlich ist der Prostatakrebs die häufigste Tumorerkrankung unter Männern in Deutschland. Die Diagnostik  des Prostatakrebses umfasst die klinische Untersuchung, die rektale Untersuchung und die transrektale Ultraschalluntersuchung sowie die Bestimmung des PSA-Wertes.

Bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom erfolgt eine histologische Sicherung durch eine ultraschallgestützte Punktion (12 bis 14 Stanzen). Zur Verbesserung dieser Diagnostik und zur Reduzierung von unerwünschten Komplikationen bei der Biopsie wurde eine neue Methode – die 3D-Fusionsbiopsie – entwickelt.

Lokalisation erhöht sich auf über 90 Prozent

Bei der 3D-Fusionsbiopsie werden die MRT-Bilder dreidimensional auf das Live-3D-Ultraschallbild projiziert. Auf diese Weise können Karzinomherde, die im MRT nachgewiesen wurden, präzise vom Urologen gestanzt werden. Für dieses Verfahren arbeiten die Chefärzte Privatdozent Dr. Amir Hamza von der Klinik für Urologie und Andrologie und Professor Dr. Arnd-Oliver Schäfer, Klinik für Radiologie, Hand in Hand.

Dr. Amir Hamza weiß um die vielen Vorteile des neuen Diagnostikverfahrens: „Nun hilft die noch relativ neue 3D-Fusionsbiopsie den Ärzten, das Karzinom zielgenau und eindeutig zu orten, um es anschließend zu behandeln. Je schneller der Tumor entdeckt wird, desto besser stehen die Chancen der Heilung. Deshalb ist die Verbesserung der Diagnostik des Prostatakarzinoms so wichtig für die Patienten.“

Insgesamt erhöht die Fusionsbiopsie die Präzision der Lokalisation auf über 90 Prozent.
„Sie hilft dabei, unnötige Biopsien zu vermeiden, und erspart dem Patienten mögliche unangenehme und unerwünschte Komplikationen. Allerdings bleibt die histologische Sicherung eines Prostatakarzinoms durch eine gezielte Biopsie unverzichtbar“, ergänzt Professor Dr. Arnd-Oliver Schäfer.

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