Weltgesundheitstag 2021 unter Motto „gesundheitliche Chancengleichheit“
Verbesserte Methode des Neugeborenenscreenings auf Immundefekte mittlerweile Standard in meisten Europäischen Ländern / Chefarzt ausgezeichnet
Die von Dr. med Stephan Borte, Chefarzt des Zentrallabors am Klinikum St. Georg in Leipzig, mit entwickelte Methode zum Nachweis schwerer B- und T-Zell-Lymphopenien ist, auch basierend auf seinem Engagement, mittlerweile Standard in den Screening-Programmen der meisten europäischen Länder. In Deutschland wurde dieses Screening ab 01.08.2019 verpflichtend eingeführt, nachdem Immunologen sowie die Patientenorganisation Deutsche Selbsthilfe Angeborene Immundefekte e.V. (dsai) lange gefordert hatten, das Neugeborenen-Screening um einen Bluttest für angeborene Immundefekte zu erweitern. Mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Neugeborenenscreening können seltene, aber sehr schwer verlaufende Erkrankungen, im Sinne einer gesundheitlichen Chancengleichheit frühzeitig erkannt und adäquat behandelt werden.
Für seinen herausragenden Einsatz zur europaweiten Einführung eines Neugeborenscreenings auf angeborene Immundefekte wurde Dr. Borte nun von der „International Society for Neonatal Screening“ (ISNS - Internationale Gesellschaft für Neugeborenenscreening) mit dem Dussault Forschungspreis ausgezeichnet. Die Jean Dussault Medaille wird an Mitglieder der ISNS vergeben, die durch ihre Forschungsergebnisse international einen besonders bedeutsamen Beitrag zur Verbesserung des Neugeborenenscreenings geleistet haben. „Die Auszeichnung würdigt die jahrelange, akribische Arbeit und das unermüdliche Engagement Dr. Bortes auf dem Gebiet der Immundefekte. Ich bin stolz, dass diese Expertise innerhalb des ImmunDefectCentrums (IDCL) an unserem Klinikum zu Hause ist“, erklärt Dr. Iris Minde, Geschäftsführerin der St. Georg Unternehmensgruppe.
Hintergrund:
Das ImmunDefectCentrum Leipzig (IDCL) wurde 2004 gegründet. Als eines von nur acht JMF-Zentren europaweit hat sich das IDCL auf die Diagnose und Therapie von Immundefekten spezialisiert und betreut Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit primären Immundefekten aus ganz Deutschland. Hier werden permanent über 300 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit angeborenen Immundefekten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Nord-Bayern und Brandenburg betreut. Parallel zur Behandlung hat es sich die Einrichtung zum Ziel gemacht, über angeborene Immundefekte aufzuklären, ihre Ursachen zu erforschen und besonders die frühzeitige Diagnostik und Therapie zu verbessern. Die Mediziner arbeiten dabei eng mit dem Deutsche Selbsthilfe für Angeborene Immundefekte e.V. (dsai) zusammen. Es bestehen nationale und internationale Forschungskooperationen. Der dsai macht sich seit fast 30 Jahren für Menschen mit PID (Primärer Immundefekt) stark.