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11.10.2019 11:23

Welttag des Händewaschens

Hygiene-Expertin des Klinikums St. Georg: "Händewaschen im privaten Umfeld unverzichtbar"

Während für die Hygiene-Experten des Klinikums St. Georg im klinischen Alltag die Händedesinfektion entscheidend ist, sollte im häuslichen Milieu eher das auf das Händewaschen geachtet werden. A und O für eine optimale Händehygiene im normalen Alltag sind gut getrocknete und gepflegte Hände. Dann haben Keime und kaum eine Chance.

In den Wintermonaten tritt besonders die im Volksmund "Winterdurchfall" genannte Erkrankung auf. Dahinter verstecken sich mehrere Viren. Am bekanntesten sind die Rota- und Noroviren, wobei die Noroviren besonders kontaktfreudig sind. In einem Gramm Stuhl eines Erkrankten sind ungefähr 1 Millionen Viren versteckt und 10 davon können uns schon krank machen. Daher ist es besonders wichtig, die Toilettenhygiene einzuhalten. Untersuchungen zeigten, dass bis zu zehn Türklinken verschmutzt werden, wenn nach der Toilettenpapiernutzung (unabhängig, wie viele Lagen das Papier hat), die Hände nicht gewaschen werden.

Aber auch z.B. der Kontakt mit der Schale von rohen Eiern birgt Gefahren. Dort sitzen eher Bakterien als Viren, welche Durchfallerkrankungen und Lebensmittelintoxikationen/-infektionen auslösen können. Im Haushalt sollte unmittelbar nach dem Kontakt zu rohen Eiern, nach Kontakt zu rohem Obst und Gemüse (besonders Erdsorten, wie Kartoffeln und Möhren) die Hände gewaschen werden. Oder auch bei der Zubereitung von Speisen mit rohen Artikeln, sollten die Hände immer vor dem Einsatz gereinigt werden. Und wichtig dabei: Ringe absetzen.

Gerade auch während der Grippe- (Influenza-/Erkältungs-)zeit ist neben dem Vermeiden des Anniesens und Anhustens das Händewaschen nach dem Naseputzen eine Pflicht, um eine ungewollte Ansteckung zu vermeiden.

Händewaschen – auf das Wann kommt es an!

Nach: der Toilette/ dem Kontakt zu Tieren oder deren Ausscheidungen/dem Naseputzen/dem Nach-Hause-Kommen/ "unsauberen" Arbeiten, wie Abfall entsorgen, reinigen, Schmutzwäsche, Windeln wechseln.

Vor: der Zubereitung von Lebensmitteln/Einnahme von Medikamenten/Rauchen

Zwischendurch: bei der Zubereitung von Lebensmitteln/bei Kontakt mit Wunden (evt. Durchführen von Verbandwechsel)/Kontakt zu Erkrankten

Verhalten bei Besuchen im Krankenhaus

Wichtig ist, bei Besuch eines Angehörigen im Krankenhaus sollten die Besucher in sauberer Kleidung und mit gewaschenen Händen, kurzen, sauberen Fingernägeln, am besten ohne Nagellack und Schmuck an Händen und Unterarmen erscheinen und sich den Regeln der Klinik unterordnen. "Dazu gehört auch, dass keine Medizintechnik, keine Drainageschläuche/Urinbeutel/Wundbeutel angefasst werden und sich nach Möglichkeit nicht ins Bett des Patienten gesetzt wird", erklärt Hygieneexpertin Dr. Gerit Görisch, Oberärztin der Abteilung Hygiene am Klinikum St. Georg.

Im Krankenhaus stehen zusätzliche Maßnahmen zur Verfügung. Mit der Händedesinfektion werden krankmachende Keime von der oberflächlichen Haut entfernt. Alle Flächen der Hände werden mit dem Händedesinfektionsmittel eingerieben und müssen in der Zeit von 30 Sekunden mit dem Desinfektionsmittel benetzt sein. Erst so wird die Wirkung garantiert. Die Einwirkzeit kann sich je nach Mittel und Erkrankung verändern, deshalb sollte den Anweisungen des Stationspersonals Folge geleistet werden. Diese Händedesinfektion ist bei Betreten des Zimmers bzw. vor unmittelbarem Kontakt zum Patienten und bei Verlassen des Zimmers/der Station durchzuführen. Ziel bei ersterem ist der Schutz des Patienten vor Infektionen und des zweiten, der Schutz der Außenwelt, wie häusliches Umfeld, vor den Krankenhauskeimen.

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