Zukunftsfähigkeit der Klinikum St. Georg gGmbH gesichert:
Ratsversammlung beschließt einstimmig zusätzliche finanzielle Unterstützung
• Klinikum St. Georg gGmbH kann Sanierung mit Neubauplänen weiterverfolgen
• Neue Kreditlinie gleicht steigenden Wirtschaftsdruck von außen aus
• Medizinische Versorgungsleistungen vollumfänglich auf höchstem Niveau gewährleistet
Die Stadt Leipzig erweitert als Gesellschafterin der Klinikum St. Georg gGmbh den Kreditrahmen um 100 Millionen Euro auf insgesamt 200 Millionen Euro und verlängert die Laufzeit der bereits in 2023 gewährten Kreditlinie von 2027 auf Ende 2029. Ein entsprechender Beschluss wurde in der heutigen Ratsversammlung einstimmig gefasst. Daneben stimmt das Gremium einer höheren Bürgschaft für Baukredite zu, welche für die weitere Realisierung der Neubaupläne des Krankenhauskomplexes nötig sind. Die Höhe der Bürgschaft erhöht sich von 60 auf 69,7 Millionen Euro.
Damit hat die Klinikum St. Georg gGmbH die Möglichkeit, sich aus eigener Kraft zu sanieren.
Geschäftsführerin und Sprecherin der Klinikum St. Georg gGmbH, Dr. Iris Minde, sagt: „Der Ratsbeschluss zur erweiterten Unterstützung des Klinikums St. Georg sichert den Krankenhausbetrieb ab und gibt uns die nötige Überbrückungshilfe für die Zeit, die wir für die Sanierung benötigen. Wir sind der Stadt Leipzig dankbar für das Vertrauen in unsere Pläne. Damit das Klinikum zukünftig wirtschaftlich tragfähig wird, müssen wir lang überfällige Modernisierungen und Prozessoptimierungen in Rekordzeit schultern. Nur so können wir einen wettbewerbsfähigen Standort unter den bislang schwer abschätzbaren Veränderungen der Krankenhausreform aufbauen.“
Claudia Pfefferle, ebenfalls Geschäftsführerin der Klinikum St. Georg gGmbH und Arbeitsdirektorin, sagt: „Der Ratsbeschluss gibt unseren Beschäftigten Sicherheit und Orientierung und erkennt die Leistungen unserer Mitarbeitenden an. Damit kann unser Klinikum den wichtigen Versorgungsauftrag für die Menschen in der Region weiterhin verantwortungsvoll erfüllen.“
Aufgrund der anhaltenden Corona-Nachwehen, der hohen Inflation sowie steigenden Kosten für Energie, Material und Personaltarife hat die Klinikum St. Georg gGmbH wie der Großteil der Krankenhäuser in Deutschland mit wachsendem Wirtschaftsdruck zu kämpfen. So schreiben etwa 80 Prozent der Krankenhäuser bundesweit rote Zahlen, jedes dritte ist insolvenzgefährdet. Insbesondere die im System nicht auskömmlich refinanzierten Betriebskosten verschärfen die Situation.
„Unser Klinikum steht, wie viele andere auch, vor enormen finanziellen Herausforderungen. Der Jahresabschluss 2023 zeigt deutlich, dass auch wir weitere Unterstützungsleistungen benötigen. Wir werden die uns zusätzlich gewährten Mittel mit Bedacht und Weitblick einsetzen, um unsere Verantwortung für die Versorgung der Region bestmöglich zu erfüllen“, so Dr. Iris Minde.
Neben den allgemeinen Branchenherausforderungen hat die Klinikum St. Georg gGmbH mit der Neuaufstellung der gesamten Infrastruktur und der Lösung von Altlasten komplexe zusätzliche Aufgaben zu bewältigen, die weitere Hintergründe für die angespannte finanzielle Lage bilden. So verursachen beispielsweise die alten Liegenschaften überproportional hohe Betriebskosten und lange Investitionsstaus zwingen das Klinikum, Investitionstätigkeiten auf einmal nachzuholen.
Die Klinikum St. Georg gGmbH plant ihren Neubau bis zum Jahr 2028 fertigzustellen. Ziel ist es, in diesem Zuge auch Schritt für Schritt Restrukturierungsmaßnahmen umzusetzen. Durch effizienteres Belegungsmanagement, dem Ausbau ambulanter Strukturen, der Konzentration und Kapazitätsanpassung medizinischer Bereiche sowie der Stärkung digitaler Lösungen will das Klinikum sich neu und wirtschaftlich zukunftsfähig aufstellen.