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Zentrum für Komplementäre Medizin

Im Zentrum für Komplementäre Medizin werden erfolgreich westliche und asiatische Naturheilverfahren bei funktionellen Erkrankungen eingesetzt. Diese bieten zusätzliche Therapieoptionen zu den bereits etablierten Verfahren der Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Psychologie.

Das Zentrum arbeitet fachübergreifend. Jeder stationäre Patient kann bei gegebener Indikation und in Absprache mit den behandelnden Ärzten das Angebot in Anspruch nehmen. Qigong-Kurse finden im Rahmen des Betriebssportvereins im Klinikum  St. Georg zum Teil krankenkassengefördert und, bei entsprechender Nachfrage, für Selbstzahler statt.

Patienten werden bei Bedarf auch nach ihrem Aufenthalt im Krankenhaus weiterbetreut. Interessierte können zu den Sprechzeiten in der Ambulanz des Zentrums für Komplementäre Medizin vorstellen.

Klinikdaten Mitarbeiter

Klinikdaten Mitarbeiter

Manuelle Therapie, Osteopathie, Traditionelle Chinesische Medizin, CMD-Therapeut, Kinder-Osteopathie Dipl.-Physiotherapeutin Mira Wehde Delitzscher Str. 141
04129 Leipzig
Tel.: 0341 909-3360 E-Mail: mira.wehde(at)sanktgeorg.de

Behandlungsspektrum

Traditionelle Chinesische Medizin

Die chinesische Medizin hat über einen Zeitraum von über 5000 Jahren durch kontinuierliche Überlieferung und Weiterentwicklung ein komplexes Modell zum Verständnis unserer Körperregulation entwickelt.

Die Symptome, die ein Mensch bei einer Krankheit zeigt, wurden zunehmend nicht isoliert betrachtet und unabhängig voneinander therapiert. Vielmehr wurde durch fortwährende Beobachtung festgestellt, dass der Körper in Symptommustern reagiert. Diese Muster wurden systematisiert und über Generationen von Menschen ein Modell entworfen, wann ein Mensch mit welchem Muster reagiert.

Die chinesische Diagnose ist somit eine Diagnose unserer vegetativen Reaktionslage und deren Bedingungen. Für diese Diagnose sind keine Messungen nötig, sondern ein Erkennen der Muster durch Befragen und Betrachten des Menschen (z.B. Erscheinungsbild und Zungendiagnostik)  sowie durch Betastung der Körperoberfläche und des Pulses. 

Die richtige Diagnose ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Therapeutisches Ziel ist, aus dem Lot geratene regulative Prozesse wieder zu normalisieren. 

In der Traditionellen Chinesischen Medizin basiert die Behandlung auf fünf Säulen:

Akupunktur 

Bei der Akupunktur soll über Nadelung bestimmter Punkte, die auf bekannten Meridianen (Leitbahnen) liegen, eine Regulation gestörter Funktionskreise angeregt werden.  Die Auswahl der Punkte erfolgt nach Erstellen eines Befundes, den der Therapeut durch ausführliche Anamnese und Untersuchung erstellt. 

Tuina

Der chinesische Begriff für die Traditionelle Manuelle Form lautet TUINA. Es ist eine selbständige Therapieform und hat innerhalb des Konzeptes der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) einen hohen Stellenwert. 

Was ist TUINA Therapie?

Aus Sicht der westlichen manuellen Medizin:

Unter dem heutigen Begriff TUINA werden Schiebe- und Reibetechniken verstanden, die sowohl Akupressur, als auch Variationen der Druckbehandlungen der Meridian-Punkte enthalten (einschließlich der Sonderpunkte) und verschiedener Meridianregulationen, sowie Mobilisations- und Dehntechniken der Gelenke und Muskeln. 

Aus Sicht der chinesischen Medizin:

Durch die verschiedenen manuellen Techniken wird Qi und Blut in den lokalen, wie auch in den Ganzkörpermeridianen reguliert. Durch diese Stimulation werden dem Körper Impulse zur Harmonisierung von Yin & Yang und der fünf Wandlungsphasen mit ihren Funktionskreisen (chinesisches Organsystem) gegeben.

Kräutertherapie

In der chinesischen Phytotherapie werden vorwiegend Pflanzenteile (Wurzeln, Rinden, Blüten und Blätter), aber auch Mineralien und einige Tierprodukte verwendet. Sie werden in Zusammenstellungen (Rezepte) eingesetzt. Über sie ist es möglich defizil die Regulation der Funktionskreisläufe zu beeinflussen.

Diätetik

Diätetik geht über die geht über die reine Ernährung zum Lebenserhalt hinaus.

Nach Gesichtspunkten der westlichen Ernährungslehre steht der Bedarf an und die optimale Zusammensetzung von Kohlehydraten, Fetten und Eiweißen, sowie Vitaminen Mineralien und Spurenelementen im Vordergrund.

In der TCM hingegen werden Konstitutionstypen und Symptom- und Krankheitsmustern entscheidende Bedeutung beigemessen. Den Nahrungsmitteln werden über ihre reine stoffliche Zusammensetzung hinaus verschiedene Qualitäten (Temperaturverhalten, Geschmacksrichtung, Wirkort) und regulative Kompetenzen zugeschrieben.  Einerseits werden sie zur Vorbeugung aber auch zur Mitbehandlung von Erkrankungen eingesetzt. 

Qi Gong 

Qigong ist ein chinesisches Bewegungs-, Konzentrations- und Meditationssystem zur Schulung des Körpers, der Atmung und des Geistes. Es wird zur Gesunderhaltung und Therapie eingesetzt und kann nach Anleitung später als Selbstübungsprogramm durchgeführt werden.

Als weitere Verfahren zur Behandlung der Körperregulation verwenden wir Schröpfen (Erzeugen von Unterdruck durch Setzen von Schröpfgläsern), Gua Sha (Schabetechnik auf der Haut), und Moxibustion (Erwärmung spezieller Körperpunkte)

Warum ist eine Kombination der westlichen und chinesischen Medizin sinnvoll?

Mithilfe des chinesischen Modells wird die Sicht auf die Gesamtregulation des Körpers erleichtert. 

Befindlichkeitsstörungen, die in der westlichen Medizin noch keinen Krankheitswert haben, sind hier einer Diagnose und Therapie zugänglich. 

Die chinesische Medizin liefert zur westlichen Regulationstherapie (medikamentös, physiotherapeutisch und naturheilkundlich) zusätzliche oben genannte therapeutische Möglichkeiten und erweitert damit das anwendbare methodische Spektrum.

Osteopathie

Die Osteopathie ist eine medizinische Disziplin, die ausschließlich über eine manuelle Untersuchung Funktionsstörungen des Menschen diagnostiziert und therapiert. In die Untersuchung werden alle anatomisch zugängigen Strukturen einbezogen: das muskuloskelettale System, die inneren Organe, Schädelnähte, das Nerven- und Gefäßsystem. Folgende drei anatomisch-physiologische Prinzipien bilden die theoretische Grundlage in der Osteopathie: 

1. Struktur und Funktion bedingen sich gegenseitig

In unserem Körper ist jede Struktur so gebildet, dass sie ihre Funktion optimal ausführen kann. Verändert sich die Struktur z. B. durch einen Unfall, wird dadurch auch die Funktion beeinträchtigt. Andererseits kann auch ein anderer Gebrauch oder eine andere Belastung der Gewebe, z.B. durch Sportarten, oder eine andere Lebensweise, anatomische Strukturen verändern, z.B. entstehen Kalkeinlagerungen in Weichteilgeweben. 

Diese Prozesse sind dynamisch und gehen jederzeit vor sich.   

2. Der Körper ist eine biologische Einheit

Alle Strukturen und Funktionen sind untrennbar miteinander verbunden.. Nichts existiert für sich allein. Somit können auch Änderungen an einer Stelle, Auswirkungen in anderen Bereichen zur Folge haben. Folgen einer Einwirkung können sich sowohl über mechanische Ketten, als auch über eine veränderte Durchblutung, veränderte Stoffwechselvorgänge oder neurologische Ansteuerungen im Körper fortsetzten. Die Betrachtung des Körpers als eine Einheit schließt unser psychisches Befinden mit ein, auch wenn mit den Methoden der Osteopathie die Psyche des Menschen nicht direkt, sondern nur über die körperliche Präsenz angesprochen wird.

3. Der Körper besitzt selbstregulierende Mechanismen

In gewissem Umfang ist jeder Mensch in der Lage, störende Einflüsse wie Stress, Verletzungen oder Krankheitserreger selbst zu neutralisieren. Die Potenz dieser Selbstheilungsfunktionen ist von der Funktionsfähigkeit der Gewebe abhängig. Je besser die Durchblutung, je besser sympathisches und parasympathisches Nervensystem aufeinander abgestimmt sind, je weniger mechanischer Stress auf den Geweben lastet usw., desto eher kann der Körper auch über sein ganzes Potenzial verfügen.

Ziel osteopathischer Behandlungen

... ist es, diese Stressfaktoren für unsere Gewebe zu mildern oder auszuschalten, damit unsere Funktionen so optimal wie möglich ablaufen können.  

Historisch geht der Begriff der Osteopathie auf den amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still zurück. Im Jahre 1892 gründete er die erste Schule für Osteopathie in Kirksville im Bundesstaat Missouri, USA. Er formulierte auch die beschriebenen 3 Prinzipien. Seitdem wurde die Osteopathie in den USA und später auch in europäischen Staaten gelehrt und weiterentwickelt. Die therapeutischen Strategien wurden entsprechend neuer anatomischer und physiologischer Vorstellungen komplexer und die Methoden durch Erfahrungswerte erweitert. Es entstanden aber auch Spezialisierungen, z. B. auf das muskuloskelettale System (Chiropraktik, Manuelle Medizin) und auf das Schädel-Kreuzbein-System (Kraniosakrale Therapie).

Multimodale Komplextherapie

Multimodale Komplextherapie

Multimodale-nichtoperative Komplexbehandlung des Bewegungssystems

Schmerz ist nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft eine komplexe subjektive Sinneswahrnehmung, die durch das Zusammenwirken neuronaler Signale aus dem Körper, emotionalen Aspekten und sozialen Faktoren entsteht.

Bei länger bestehender Schmerzsymptomatik kann es bei dem Betroffenen zu einer

  • physischen (Mobilitätsverlust und Funktionseinschränkung)
  • psychisch-kognitiven (Befindlichkeit, Stimmung und Denken) und
  • sozialen (Isolation, Arbeitsunfähigkeit, Rückzug aus dem Alltag)

Beeinträchtigung führen.

Eine "schnelle" Lösung zeigt leider selten eine nachhaltige Wirkung. Eingleisige Therapieformen (z.B. Spritzen) reichen bei dem komplexen Problem meist nicht aus. Effektiver ist es, dem Schmerz vielschichtig therapeutisch zu begegnen.

Unsere multimodale-nichtoperative Komplexbehandlung beinhaltet daher eine interdisziplinäre Diagnostik und Behandlung der Schmerzsymptomatik, eine umfangreiche Schmerzanalyse und eine therapeutische und psychotherapeutische Schulung.

Ziele unserer Behandlung:

  • Linderung der Beschwerden
  • Besserung der Lebensqualität
  • Verbesserter Umgang mit den Schmerzen
  • Freude an Eigenverantwortung
  • Suche nach Einflüssen auf die Schmerzen
  • Rückkehr ins soziale Umfeld und Erhaltung der Arbeitsfähigkeit

Dabei kommen Therapiemaßnahmen aus verschiedenen Bereichen zu Anwendung:

  • Manuelle Therapie
  • Reflextherapie (z.B. Akupunktur, Osteopathie)
  • Psychotherapie/ Schmerzbewältigung
  • Medizinische Trainingstherapie (Kraftausdauer an Geräten)
  • Bewegungstherapie im Warmwasser
  • Krankengymnastik (Haltungsschulung, Erarbeitung eines Selbstübungsprogrammes)
  • Entspannungstechniken
  • Differenzierte medikamentöse Einstellung
  • Gezielte Nerven- und Gelenksinfiltrationen (wenn medizinisch indiziert)

Voraussetzung für einen stationären Aufenthalt:

  • Akute, rezidivierende oder chronische Erkrankungen der Wirbelsäule
  • Notwendigkeit einer interdisziplinär gestrafften Diagnostik mit dem Ziel einer umgehenden Therapieeinleitung
  • Therapieziel konnte bisher mit ambulanten Therapiemaßnahmen nicht erreicht werden
  • Für die stationäre Aufnahme ist eine vorherige Vorstellung in der neurochirurgischen Sprechstunde (link) mit aktuellem MRT oder CT erforderlich

Blutegeltherapie

Blutegeltherapie

Die Blutegeltherapie ist eines der ältesten Therapieverfahren. 

Die Wirkung der Blutegeltherapie beruht auf einer Verbesserung des Blut- und Lymphflusses und einer lokal antientzündlichen Wirkung. Die Anwendung von Blutegeln ist insbesondere bei lokalen und segmentalen Erkrankungen erfolgversprechend.

Indikationen

  • Akute und chronische Beschwerden am Bewegungsapparat: Arthrosen, Myogelosen, rheumatische Erkrankungen einzelner Gelenke und Sportverletzungen
  • Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen
  • Krampfadern, Unterschenkelgeschwüre, Durchblutungsstörungen nach Haut- und Gewebe-transplantationen
  • Weitere Indikationen: Gicht, Herpes zoster, Tinnitus, Hörsturz

Kontraindikationen

  • Blutungsneigung
  • Einnahme blutverdünnender Medikamente
  • Schwere Nieren- und Lebererkrankungen
  • Immunsuppression

Behandlung

Bei der Blutegeltherapie kommen medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis)  zum therapeutischen Einsatz.  Die Tiere stammen aus definierten Fanggebieten und werden unter ständig wissenschaftlich kontrollierten Bedingungen gehalten.

Die Zahl der anzusetzenden Blutegel richtet sich nach dem Alter des Patienten, dessen Ernährungszustand und dem Krankheitsbild. Die Saugzeit beträgt zwischen 30 bis maximal 90 Minuten, bis die Blutegel sich von selbst lösen. Der Patient sitzt oder liegt während der Behandlung möglichst bequem und entspannt.

Nach dem Abfallen der Egel lässt man die Wunde noch einige Zeit nachbluten, um den positiven Effekt eines Aderlasses zu nutzen. Danach wird ein lockerer Verband angelegt. Die Behandlung sollte dann wiederholt werden, wenn die Wirkung nachlässt.

Kosten und Kostenübernahme

Kosten und Kostenübernahme

Bei Mitbehandlung durch das Zentrum für Komplementäre Medizin im Rahmen einer stationären Therapie entstehen für den Patienten keine Kosten.

Bei einer ambulanten Behandlung werden die Leistungen nach GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) abgerechnet. Dies sind Privatleistungen, die in der Regel nicht von gesetzlichen Kassen, oft jedoch von privaten Krankenversicherungen übernommen werden.

Allerdings hat es sich in letzter Zeit vermehrt gezeigt, dass sich auch die gesetzlichen Krankenkassen zunehmend den alternativen Heilmethoden öffnen. Bitte informieren Sie sich darüber bei Ihrem Versicherer.

Osteopathische Behandlungen werden von vielen Krankenkassen anteilig übernommen.

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