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Tagesklinische Behandlung im Schwindelzentrum

Das Behandlungskonzept ist auf Patientinnen und Patienten mit einem chronischen Schwindel und mit erkrankungsbezogenen Beeinträchtigungen in der Lebensführung zugeschnitten. Um eine möglichst langfristige Therapiewirkung zu erreichen, erfolgt die Behandlung gestaffelt in einer ersten Behandlungswoche und in einer späteren, zweiten Behandlungswoche, die ca. 6 Monate nach der ersten Behandlungswoche erfolgen sollte („Booster-Woche“). 

Hinweise: 

  • vor einer tagesklinischen Behandlung müssen eine ambulante Voruntersuchung sowie die Ergebnisse des Diagnostiktags vorliegen (siehe „Wege ins Schwindelzentrum“)
  • aus Kapazitätsgründen ist derzeit mit mehrmonatigen Wartezeiten zu rechnen

Die erste Behandlungswoche

Wissensvermittlung

  • Kolleginnen und Kollegen der Neurologie und HNO-Heilkunde vermitteln in Schulungen und im Einzelgespräch Wissen zur Entstehung von Schwindel- und Gleichgewichtsempfinden sowie zur Informationsverarbeitung im Nervensystem, die in einem komplexen Zusammenspiel das Gleichgewichtsempfinden ermöglicht und beeinflusst.
  • In verhaltenstherapeutisch orientierten Schulungen wird vermittelt wie und warum gedankliche, emotionale, körperliche und weitere Faktoren wie z.B. Vermeidungsverhalten, das Schwindelgeschehen aufrechterhalten, verstärken und teilweise auslösen können. 

Physiotherapeutisches Schwindeltraining 

  • intensives physiotherapeutisches Training ist ein elementarer Bestandteil einer erfolgreichen Behandlung eines chronischen Schwindelleidens
  • Training protektiver Reaktionen
  • Gleichgewichtsübungen, Blickfolge-, Blickstabilisationssübungen
  • Gang- und Standtraining, Propriozeptionstraining
  • u.a.

Verhaltenstherapeutische Strategien

  • Bearbeitung von Faktoren, die das Schwindelgeschehen aufrechterhalten und verstärken (z.B. Aufmerksamkeitslenkung, Stress- und Symptomverarbeitung, Sicherheits- und Vermeidungsverhalten)
  • Erarbeitung individueller Verarbeitungsstrategien
  • Erlernen eines Entspannungsverfahrens und systematische Desensibilisierung 

Der Großteil der therapeutischen Maßnahmen erfolgt in der Gruppe (8 bis 10 Personen) und in Kleingruppen.

Das Prinzip der Therapie ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Die Patientinnen und Patienten sollen über eine umfassende Aufklärung und Wissensvermittlung sowie verschiedene physiotherapeutische und psychotherapeutische Übungen in die Lage versetzt werden, schrittweise ihre Autonomie im Alltag zurückzugewinnen und ihre Lebensqualität zu verbessern. 

Die zweite Behandlungswoche: Booster-Woche

In dieser Woche, zu der Patienten und Patientinnen sechs Monate nach der ersten Behandlungswoche eingeladen werden, sollen die bisherige Behandlungsmaßnahmen und der Behandlungserfolg beurteilt werden. Zentral dafür ist, dass die in der ersten Behandlungswoche erarbeiteten Maßnahmen und Übungen im Alltag der Betroffenen konsequent durchgeführt werden konnten. Etwaige Schwierigkeiten werden gemeinsam analysiert und die Behandlung gegebenenfalls individuell angepasst und optimiert. Wissen zur Verursachung von Schwindelbeschwerden sowie die Theorie und Praxis therapeutischer Übungen werden gezielt vertieft.  

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