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Durchführung der Bestrahlung
Die Bestrahlungskonzepte sind individuell
angepasst. Eine Bestrahlungsserie beträgt
durchschnittlich 3 bis 6 ½Wochen. Dabei
wird 5 x wöchentlich (Montag bis Freitag)
täglich ein Teil der Gesamtdosis appliziert.
Strahlenbiologisch gesehen erhalten so die
gesunden Zellen im Bestrahlungsgebiet die
Möglichkeit zur Erholung von der stetigen
Energie. Eine einzelne Bestrahlungssitzung
(Fraktion) dauert im Regelfall zwischen 15
und 20 Minuten. Dabei wird die eigentliche
Bestrahlung vom menschlichen Körper
nicht wahrgenommen, so dass diese auch
nicht schmerzhaft ist. In den folgenden
Stunden kann je nach Ausdehnung des
Bestrahlungsgebietes eine Müdigkeit und
Abgeschlagenheit („Strahlenkater“) auftreten.
Dieser vergeht spontan. Die wichtigste
Zuarbeit der Patientin ist das ruhige Liegen
während jeder Bestrahlungssitzung.
Nebenwirkungen
Als regelhafte Nebenwirkung treten ab der zweiten Hälfte bzw. dem letzten Drittel der
Gesamtbestrahlungszeit eine Hauttrockenheit/Schuppung und Rötung im Bestrahlungs-
gebiet auf.
Höhergradige Hautreaktionen (starke Hautrötung mit ggf. Epitheliolysen) sind mit modernen
Bestrahlungstechniken deutlich seltener geworden, wobei diese bei sehr oberflächlich
gelegenen Tumoren und bestimmten individuellen Risikosituationen nicht zu verhindern
sind. Seltene Nebenwirkungen können eine Pneumonitis (eine besondere Form der
Lungenentzündung in einem schmalen Areal direkt benachbart der Bestrahlungsregion)
oder eine Schädigung der Gefäßversorgung des Herzmuskels sein.
Was ist eine Boostbestrahlung?
Je nach Risikokonstellation und Krankheitsausdehnung erfolgt eine Anpassung der Bestrah-
lungstechnik im letzten Teil der Strahlentherapie. So wird nach einer regulären Bestrahlungs-
sequenz von 28 Fraktionen (Bestrahlungstage) das Zielgebiet deutlich verkleinert und„nur“
noch auf das ehemals tumortragende Areal (Tumorbett) gerichtet. Hier erfolgen dann
zwischen fünf und neun Bestrahlungssitzungen (sogenannte Boostfraktionen).
Linearbeschleuniger